Nicht nur in der warmen Jahreszeit, sondern auch im Herbst und im Winter gibt es in den Straßen der französischen Hauptstadt die beliebten Antik- und Trödelmärkte (Brocante). Manche Märkte stehen privaten Verkäufern offen, generell lässt sich sagen: Qualitativ hochwertigere Ware gibt es bei professionellen Händlern. Bücher, Silber, Schmuck, Porzellan, Deko, Kunst, Kleidung und Kleinmöbel werden unter weißen Plastikzelten auf Trottoirs oder Parkstreifen angeboten, wobei das Wort „antik“ nicht immer ganz wörtlich zu nehmen ist.

Sébastien ist ein professioneller Brocante-Händler. Gemeinsam mit seinem Vater Michel zieht er von Markt zu Markt. Früher waren sie in ganz Frankreich unterwegs, heute nur noch in den Pariser Arrondissements. „Der Beruf ist schon anstrengend“, stellt er fest. „Das Zelt muss aufgebaut, die Ware angeliefert, ausgepackt und aufgestellt werden. Dann kommt der Verkauf und am Ende muss alles wieder retour.“ Das Familienunternehmen hat sich auf Bronzen spezialisiert, bietet u.a. aber auch Glas, Keramik und Porzellan. Alles Markenware, versteht sich. Angekauft wird hauptsächlich aus Verlassenschaften.
Bild: Sébastien von ISA ANITIQUITES BROCANTE
Die Preise sind nicht immer – aber oft – Verhandlungssache. Michel ist ein äußerst erfahrener Verkäufer. Freundlich, doch bestimmt achtet er darauf, dass seine Gewinnspanne nicht zu gering ausfällt. Für viele KundInnen ist der Besuch von Antikmärkten ein Vergnügen, für das man eben Geld ausgibt, so wie für’s Ausgehen. Es gibt aber auch AuskennerInnen auf Schnäppchenjagd, dann gestalten sich die Verhandlungen schon mal länger.



Ein Großteil der Märkte geht über mehrere Tage. Timing ist wichtig: Zu Beginn ist natürlich die Auswahl an Waren größer, am Ende sind dafür die HändlerInnen eher geneigt, in Preisverhandlungen einzutreten. Regenwetter lässt die Preise manchmal ebenfalls purzeln.
Eine Übersicht über die Pariser Brocante-Märkte gibt es hier.